Sonntag, 30. September 2012

Update


Es pläschtert, als würde der Himmel mit einem Mal aufgerissen und das Wasser in Sturzbächen hinunter stürzen… So wird man hier in Tansania eher selten geweckt und doch war heute ein solcher Tag. Aus den Sandwegen werden matschige unüberquerbare Hindernisse und das Haus will man an eben solchen Tagen kaum verlassen…
Mittlerweile bin ich fast seit zwei Monaten hier und in den letzten paar Wochen ist so viel passiert, dass ich kaum Zeit gefunden habe dies schriftlich festzuhalten.
Seit drei Wochen gehe ich jetzt regelmäßig zur Arbeit ins Babawatoto Centre und ein Alltag hat sich mittlerweile eingestellt. Meist komme ich gegen neun im Centre an und bleibe bis abends um sechs. Vormittags sind manchmal ein paar kleinere Kinder da, die Bücher lesen oder Spiele spielen oder manche der älteren Akrobatikschüler ergreifen die Initiative und trainieren selbstständig. Gegen Nachmittag füllt sich dann das Centre, wenn einige Kinder aus dem Kindergarten oder der Schule kommen. Und gegen vier Uhr beginnt das reguläre Training, welches traditionellen Tanz und Akrobatik beinhaltet. 
In den letzten Wochen habe ich angefangen Ballett zu unterrichten und mit den kleineren Kindern habe ich ein wenig Seilspringen gemacht. Die Kinder sind alle total motiviert und lassen sich sofort auf Alles mit riesengroßer Neugier ein. Es macht viel Spaß mit ihnen zu arbeiten und sie geben sich die größte Mühe, alles richtig zu machen. Noch warte ich auf meine Residents Permit, also mein Visum für das Jahr, und sobald ich dies erhalten werde, wird mein Unterricht vollständig beginnen können. Zurzeit ist geplant Englisch und Deutsch zu unterrichten, insbesondere für die Kinder, die nicht die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen.

Vom 10.-15. diesen Monat gab es einen Workshop mit Amerikanern der Battery Dance Company aus New York und der Amerikanischen Botschaft hier in Daressalam. Dazu wurden in einer Art Audition 60 Kinder ausgewählt, die an dem Workshop teilnehmen durften. Ein Auto wurde gemietet um Werbung zu machen. Auf der Ladefläche wurden dann große Boxen und eine Musikanlage positioniert und einige Schüler des Zentrums fuhren durch die Gegend und kündigten lautstark die Audition per Zurufe über Mikros an.
Bei dem Proben im Nationalmuseum
Am nächsten Tag kamen zahlreiche Kinder ins Centre, die ein bisschen Tanztraining bekamen und dann vortanzen mussten. Zusammen mit einem Lehrer wählte ich dann die 60 Kinder, die am Workshop teilnehmen durften, aus.  In der darauf folgenden Woche war jeden Tag um halb acht Treffen im Centre. Dort gab es Tee und Frühstück für alle, sodass wir dann gut gestärkt in das Training starten konnten. Mit einem Dalladalla, einem Kleinbus, wurden die Kinder an drei unterschiedliche Trainingsorte in der Stadt transportiert. Zu Anfang der Woche habe ich mir jeden Workshop angeguckt und war die darauf folgenden Tage im Russian Culture Centre, um dort beim Training mitzumachen. Für die meisten Kinder war es eine ganz neue Erfahrung, da sie bislang nur in Kontakt mit dem Traditional Dance gekommen waren. Der Workshop zielte darauf ab, die Kinder möglichst stark in die Gestaltung ihres Tanzes mit einzubeziehen und sie eine eigene Choreografie entwerfen zu lassen. Dazu wurde ein wenig Tanztheorie unterrichtet und Denkanstöße für Bewegungen wurden über Bilder übermittelt. Jede der drei Trainingsgruppen hatte am Ende der Woche einen eigenen Tanz, der am Samstagabend bei einer großen Show im Nationalmuseum aufgeführt wurde. Jedes Kind bekam ebenfalls eine Auszeichnung.
Ein paar Kinder beim Spielen im Nationalmuseum
Ich lasse bald wieder von mir hören und bin gespannt darauf, was uns bald erwartet, da wir nächste Woche in den Urlaub in den Südwesten fahren.

Liebe Grüße aus dem verregneten und dennoch heißen Tansania


Neele




Mittwoch, 5. September 2012

Abends über den Dächern von Ubungo...
Das Babawatoto Centre
Das Centre von Innen
Beim Training






Meine jetzige Wohnung