Montag, 20. August 2012

Esskultur


Die Esskultur in Tansania weicht von der deutschen stark ab.
Zum Frühstück gibt es häufig Chapati. Dies sind Teigfladen, welche mit frittierten Crepes zu vergleichen sind. Typisch sind außerdem die sogenannten Mandazi und Keki. Diese bestehen ebenfalls aus frittiertem Teig, der deutschen Krapfen ähnelt. Dazu trinkt man Milch oder Chai (Kiswahlili für Tee) mit viel Zucker. Manchmal wird außerdem morgens eine Art Bohnensuppe gegessen.
Abends oder mittags gibt es dann häufig Reis oder Ugali. Ugali ist ein fester Maisbrei ohne starken Eigengeschmack, der sehr sättigt. Dazu wird Fisch oder Fleisch mit Spinat sowie Bohnen und anderem Gemüse gegessen. Isst eine Familie zusammen, steht häufig ein großer Topf mit einer großen Kugel Ugali in der Mitte, aus dem alle mit den Händen essen.
Ein weiteres Nationalgericht, welches von uns Praktikanten in letzter Zeit häufig gegessen wurde, ist Chipsi Mayai. Dies ist ein Omelette mit Pommes, zu dem eine ketchupähnliche Tomatensoße serviert wird.
Generell wird eher wenig Fleisch gegessen. Aufgrund des  muslimischen Glaubens vieler Menschen in Daressalam gibt es ohnehin wenig Schweinefleisch und auch sonst ist Fleisch eher eine Besonderheit, die an Feiertagen auf den Tisch kommt.
Gegessen wir zumeist mit der rechten Hand ohne Besteck oder lediglich mit einem Löffel. Isst man in einem Restaurant oder einer Bar, kommt häufig vor dem Essen die Kellnerin mit einer Schüssel Wasser zum Händewaschen.
Gekocht wird von den zahlreichen Mamas draußen vor dem Haus oder an der Straße. Diese bereiten ihr Essen zumeist in kleinen Töpfen und Pfannen im Freien zu. Häufig isst man sein Abendessen oder andere Mahlzeiten unterwegs oder nimmt sein Essen mit nach Hause. Denn woanders zu essen ist hier kaum teurerer als selbst zu kochen.
Des Weiteren gibt es an jeder Straßenecke kleine Läden, Dukas, an denen man das Nötigste kaufen kann; unter anderem auch frisches Obst und Gemüse. Supermärkte wie man sie aus Deutschland kennt, sieht man hier nur selten und wenn man einen auffindet, ist es häufig völlig überteuert. Stattdessen bieten zahlreiche Straßenhändler ihre Ware an, mit denen man um den besten Preis feilscht.


Sonntag, 19. August 2012

Stadtleben

Mittlerweile bin ich schon fast zwei Wochen hier und die Zeit rast an einem vorbei. In der letzten Woche haben wir die Stadt erkundet, um uns ein bisschen zu orientieren, bevor wir vollends in unsere Arbeit einsteigen.
Wir besichtigten mit unseren Vorgängern ein paar der verschiedenen Viertel Dars. So zum Beispiel Kariakoo, wo die Markthalle steht. Dort gibt es eine riesige Auswahl an Küchenutensilien,  Obst und Gemüse sowie allem anderen Erdenklichen gibt. Draußen auf der Straße tummeln sich die Menschenmassen, bunte Stoffe wie die traditionellen Kangas hängen überall. Es herrscht ein lauter Trubel. Menschen essen auf der Straße, andere verkaufen ihre Ware und preisen diese mit lauten Rufen an und wieder andere kaufen geschäftig für das Ende des Ramadan ein.
Heute und Morgen ist aus diesem Grund ein Feiertag hier in Tansania. Für das Fastenbrechen, welches von gläubischen Muslimen praktiziert wird, wird ein großes Festessen veranstaltet und es wird gebührend gefeiert. Viele Menschen tragen neue, festlich Kleidung und putzen sich für diese Tage sehr heraus.
Ein weiteres Innenstadtviertel, welches wir in der letzten Woche besichtigten, Posta, wirft ein ganz anderes Licht auf die Stadt. Große Hochhäuser ragen in die Höhe, es gibt Fastfoodrestaurants und ein Großteil der Menschen ist sehr vornehm gekleidet. Überall ist es grün von Palmen. Auch der Name des Viertels erklärt sich von selbst. Denn in diesem Stadtteil befindet sich die Poststation, an der man Päckchen und Pakete abholen kann. Briefe dagegen werden an Postfächer geschickt. Das liegt daran, dass in Dar viele Straßen keine Namen geschweige denn Hausnummern haben und sich dauerhaft neue Gebiete erschließen, die nicht registriert sind.
Um einmal dem Großstadttrubel zu entkommen, waren wir auch schon ein paar Mal am traumhaft schönen, klaren Meer und haben uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Das Wasser ist badewannenwarm und Kokospalmen stehen überall. Dabei vergisst man beinahe, dass man nicht zum Urlaub in Tansania ist.

Samstag, 11. August 2012

Ankunft

Seit vier Tagen bin ich nun in Tansania und ich dachte es sei an der Zeit für den ersten Blogeintrag. Nach einer 18-stündigen Reise bin ich wohlbehalten am Dienstagnachmittag  in Daressalam angekommen. Ich und die drei anderen Praktikanten, Paula, Lotta und Philipp, wurden von unseren Vorgängern am Flughafen abgeholt und fuhren daraufhin mit dem Taxi zur Wohnung nach Ubungo, einem Stadtteil in Daressalam. Dort werden wir während unserer ersten Wochen gemeinsam Wohnen. Unsere Vorgänger werden uns  ein wenig in das Leben in Tansania einführen und uns helfen, uns in der Stadt zurecht zu finden.
Inzwischen habe ich auch meinen Arbeitsplatz, das Baba Watoto Centre, sowie meinen Chef und meine Kollegen dort kennengelernt. Das Zentrum sticht sofort aufgrund seiner blauen Farbe aus den anderen Gebäuden in dem Viertel hervor und verleiht einen Anschein von Lebhaftigkeit. (Ein Foto wird sicherlich noch folgen.) Ich freue mich schon sehr dort in der nächsten Woche meinen ersten Arbeitstag verbringen zu dürfen. Gestern Abend waren wir Praktikanten zum Fastenbrechen im Zentrum eingeladen. Es gab zahlreiche unterschiedliche Gerichte, die wir probierten. So zum Beispiel Süßkartoffel und Maniokwurzel. Dazu gab es Chai, was Tee bedeutet.  Eine ziemlich beeindruckende Aufführung der Akrobatikgruppe des Zentrums habe ich ebenfalls schon gesehen.
Noch ist hier alles neu für uns und man wird von tausenden Eindrücken überschwemmt. Man weiß gar nicht, was man sich zuerst anschauen soll. In unseren ersten Tagen hier ist es sogar ein Abenteuer, an der Duka, einem kleinen Laden, Milch oder Obst kaufen zu gehen oder auch einfach durch die kleinen Gassen im Viertel zu laufen. Inzwischen sind wir in der Lage ein paar floskelartige Worte mit den Einheimischen zu wechseln. Von Tag zu Tag gewöhnt man sich mehr an das Leben hier, doch noch gibt es überall Neues zu entdecken und das wird sicherlich auch die nächsten Wochen und Monate noch so bleiben. Besonders gut gefällt mir hier all das frische Obst, was man an jeder Straßenecke bei kleinen Händlern bekommt, zum Beispiel frische Orangen, Mangos, Melonen, Kokosnüsse und Bananen.

 Ich freue mich schon auf die kommende Zeit, insbesondere meine Arbeit hier, und lasse bald wieder von mir hören.

Viele liebe Grüße aus dem warmen Tansania,
Neele