Diese Woche beginnt
wieder der Alltag für uns in Ubungo. Die letzten 12 Tage war ich mit meinen
Mitpraktikanten Lotta und Paula im Urlaub und wir haben viele wunderbare Orte
Tansanias entdeckt.
Unsere
Reise begann am Dienstagmorgen vor zwei Wochen. Nachdem wir uns am Abend
Bustickets gekauft hatten, nahmen wir am Morgen einen Fernbus nach Iringa,
unserem ersten Reiseziel. In der Hoffnung dies am frühen Abend zu erreichen,
brachen wir auf. An den vielen Orten, an denen wir eine Pause einlegten, kamen zahlreiche
verkaufswütige Obst- und Getränkeverkaufer
angerannt und priesen ihre Ware an den Busfenstern an. Wir fuhren durch den
Mikumi Nationalpark und sahen von der Hauptstrasse aus viele Tiere wie
Giraffen, Zebras, Antilopen und Elefanten und die unterschiedlichsten Landschaftszüge
beeindruckten uns. Als wir weiter fuhren gab es allerdings Probleme mit unserem
Bus, sodass alle Fahrgäste ausstiegen und die Fahrer versuchten den Schaden zu
beheben. Nachdem dies erledigt schien, stiegen alle Leute wieder ein und die
Fahrt ging weiter, doch schon nach wenigen Metern war sie wieder zu Ende. Da
wir mitten in den Bergen waren und es langsam dunkel wurde, machten wir uns auf
die Suche nach einer Alternative zum Bus. Mit einem Australier, der im gleichen
Bus saß, schafften wir es dann gegen Abend total erschöpft nach Iringa. Zum unserem Glück
bot uns unser Mitreisender einen Schlafplatz bei sich zu Hause an, den wir
dankend entgegen nahmen. Unser Abend war gerettet, nachdem wir von seinen
Mitbewohnern mit leckerem Essen empfangen wurden. Die Krönung des Abends war
allerdings die warme Dusche, die wir nach langer Zeit mal wieder nahmen. Denn
in Iringa war es, zu unserer Überraschung, deutlich kühler als in Dar, sodass
die meisten Menschen dicke Jacken und Mützen trugen.
Wir besichtigten eine
Stoneage Sight und liefen ein bisschen durch die Stadt, guckten uns den Markt an,
stöberten in Bücherläden. Nachdem wir das friedliche Kleinstadtleben in Iringa
mitbekommen hatten, wurde uns zum ersten mal bewusst, wie bunt, hektisch und
laut das Leben in Dar eigentlich ist.
Unsere
Reise ging weiter mit dem Bus nach Mbeya. Dort in der Nähe machten wir einen Ausflug zu einem Kratersee,
zu dem wir mehrere Stunden durch den tiefsten Regenwald wanderten. Wir kletterten an Baumwurzeln hoch, liefen
unter umgefallenen Bäumen hindurch und passierten Bananenstauden. Als wir schließlich
erschöpft auf dem Rand des Kraters saßen, bewunderten wir die wunderschöne
Aussicht und machten eine Mittagspause, bis es Zeit fuer den Abstieg war.
In Tukuyu, unserem
dritten und vorletzten Reiseziel, machten wir eine Tour zu einem Wasserfall, in
dem wir badeten. Mit unserem Guide fuhren wir durch die Teeanbauregion und er
erzählte uns ein bisschen was über die Landwirtschaft in der Region. Tee aus
der Region Tukuyu wird ebenfalls nach Europa, wie zum Beispiel Großbritannien,
exportiert.
Unser letztes Reiseziel war Matema, eine kleines Fischerdorf am Lake Nyassa,
nahe der malawischen Grenze. In Matema wurde zu früheren Zeiten eine deutsche
Missionarsstation eingerichtet und noch heute sind Überbleibsel davon zu
erkennen. Die Berliner Mission hat ein großes Krankenhaus aufgebaut sowie ein
Guesthouse, in dem wir übernachteten.
Nachdem wir uns mit
zahlreichen anderen Leuten in einen Coaster, einen Kleinbus, gequetscht hatten
und über staubige, holprige Landstraßen gebrettert sind, kamen wir dort nach
zwei Stunden, die mir in dem heißen Bus wie Ewigkeiten vorkamen, an. Das Guesthouse
lag direkt am See, sodass wir jederzeit eine Abkühlung nehmen konnten. Mit Alipipi,
dem Sicherheitsmann des Hotels, machten wir eine Bootstour mit einem
traditionellen Einbaum zu einem nahegelegenen Töpferdorf. Da wir uns im
Guesthouse Tauchermaske uns Schnorchel geliehen hatten, wurden wir zu einer
Badestelle gerudert und wir gingen im See schnorcheln. Dabei sahen wir hunderte
Buntbarsche, in den verschiedensten Farben, die in Deutschland als
Aquarienfische gehalten werden.
Am Samstagabend sind wir
dann nach zwei Tagen, die wir unentwegt im Bus verbracht haben, ganz erschöpft
wieder in Dar angekommen. Jetzt geht es wieder an die Arbeit und die nächsten Reisepläne
werden schon geschmiedet.
|
Nahe Iringa bei der Stoneage Sight |
|
|
Schnorcheln im Nyassa See |
|
Baden in den Wasserfällen |
|
|
Im Einbaum auf dem Nyassa See |
|
|
Auf der Suche nach der Stoneage Sight |